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Inhalt                                                                                                                         Seite

 

BERICHT

24. Ordentlicher Delegiertentag des KOBV Österreich…….………………………..….1 - 3

 

Kolumne Einfach nachgedacht

Hon. Prof. Hofrat Dr. Josef Kandlhofer………………………………………………….……….4

 

Dr. Hansjörg Hofer als Behindertenanwalt wiederbestellt……….……………………….5

 

Erfolgsgeschichte E-Impfpass…………………………………………………………………6

 

Projekt:

 

BVP Lehrgang 2021 in Zeiten der COVID-19-Pandemie…..…………..………..……...7 - 8

 

Die Orthopädische Sprechstunde………………………………………….....................9 - 10

Von Primarius Priv.Doz. Dr. Stephan Domayer, PhD MBA,

Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie

des Orthopädischen Klinikums SKA Zicksee

 

Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen...............................................................11

Von Mag. pharm. Esther Schwaiger

 
PD 477 / 19.08.2021

76 Jahre KOBV Österreich – Erfolgreiche Brückenbauer!

24. Ordentlicher Delegiertentag des KOBV Österreich

Dem Delegiertentag, der satzungsgemäß alle fünf Jahre abzuhalten ist, kommt die Aufgabe zu, den Tätigkeitsbericht über die abgelaufene Funktionsperiode entgegenzunehmen, die Neuwahlen der in den Satzungen vorgesehen Organe durchzuführen und die inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeit des KOBV Österreich für die kommende Funktionsperiode festzulegen.

Ursprünglich hätte der 24. Ordentliche Delegiertentag des KOBV Österreich bereits im Jahr 2020 stattfinden sollen, was leider Corona-bedingt nicht möglich war. Das Präsidium hatte vorerst den Beschluss gefasst, den Delegiertentag auf 2021 zu verschieben. Auf Grund der weiteren Verschlechterung der Corona-Gefährdungslage und in Anbetracht der Tatsache, dass unsere FunktionärInnen zum Großteil alters- und/oder behinderungsbedingt der Hochrisikogruppe angehören, hat das Präsidium des KOBV Österreich am 7.4.2021 den Beschluss gefasst, den 24. Ordentlichen Delegiertentag im Wege der schriftlichen Abstimmung durchzuführen. Grundlage für diese Entscheidung des Präsidiums war der § 1 Abs. 1 des Gesellschaftsrechtlichen COVID-19-Gesetzes und die entsprechende Gesellschaftsrechtliche COVID-19-Verordnung, wonach Versammlungen von Organmitgliedern eines Vereins auch ohne physische Anwesenheit der TeilnehmerInnen durchgeführt und Beschlüsse auf andere Weise, z.B. auf dem Weg der schriftlichen Abstimmung, gefasst werden können.

 

Beschlussfähigkeit gegeben

Die von den Landesverbänden namhaft gemachten 89 stimmberechtigten Delegierten haben auf dem Postweg den Tätigkeitsbericht, den Bericht des Kassiers, das Protokoll der Kontrollkommission, den Wahlvorschlag und die fristgerecht eingebrachten Anträge erhalten und haben 76 Delegierte mit Umlaufbeschluss vom 20.5.2021 die erforderlichen Abstimmungen vorgenommen.

 

Entlastung des Vorstandes einstimmig erteilt

Auf Antrag der Kontrollkommission, die die Gebarung im Berichtszeitraum 2015 bis 2020 überprüft hat wurde dem scheidenden Präsidium und dem Vorstand des KOBV Österreich die Entlastung einstimmig erteilt.

 

Präsident Mag. Michael Svoboda einstimmig wiedergewählt!

Die Wahl der Verbandsorgane erfolgte über Vorschlag der vom Delegiertentag bestellten Wahlkommission und brachte folgendes

 

Wahlergebnis des 24. Ordentlichen Delegiertentages im Mai 2021

 

Präsidium:

 

Präsident:                        Mag. Michael Svoboda

 

VizepräsidentInnen:   LAbg. a.D. Franz SCHLEICH (Steiermark)

§ 13 Abs. 1 lit. b.            Willi-Klaus BENESCH (Wien)

der Satzungen               Helga KRUPITZA (Niederösterreich)

   Anna HAMM (Burgenland)

   Johann KRAUK (Oberösterreich)

   Christiane BREZLAN (Kärnten)

   Günther PFÖSTL (Salzburg)

   RR Walter DOBLANDER (Tirol)

   Volkmar PIRKER (Vorarlberg)

 

Vorstand

 

Günther David                                                   WNB

Franz Groschan                                                 WNB              Schriftführer-Stellvertreter

Leopold HOLLMANN                                         WNB              Kassier-Stellvertreter

Annelie Lechner                                                 WNB              Schriftführerin

Franz Maldet                                                      WNB              Kassier

Herbert Oth                                                        WNB              Schriftführer-Stellvertreter

Gerhard PALL                                                    WNB

 

Helga Kaufmann                                                Stmk               Kassier-Stellvertreterin

LAbg. Bgm. Andreas THÜRSCHWELLER         Stmk

Hermann Windbacher                                       Stmk

Anita Gerhard                                                     Stmk

 

Günter GEISBERGER                                         OÖ               Schriftführer-Stellvertreter

Christoph SCHECK                                             OÖ

Arnulf WUNDER                                                   K

 

Johann BISCHOF                                                 S

 

Alfred POSCH                                                       T

 

Frauenvertreterinnen im Vorstand:

 

Mag.a Esther SCHWAIGER                                 WNB

Silvia ERNST                                                       WNB

Michaela Moik                                                      WNB

Gertrude PEIN                                                     Stmk

Dr. Sieglinde Falkinger                                           K

Erika Hatzl                                                              T

 

Kontrolle:

 

Obfrau:                                  Ingrid Pichler

 

Obfraustellvertreter:              Ing. Herbert KASBERGER

 

Mitglied der Kontrolle:           Michael MEIXNER

 

Ersatzmitglieder:                   1. Johann Kremser

                                              2. Eleonora PREY

                                              3. Eveline WITTNER

 

KOBV Arbeitsprogramm einstimmig beschlossen!

Die rechtzeitig eingebrachten Anträge wurden einstimmig angenommen und bilden somit die Arbeitsgrundlage für die neue Funktionsperiode.    

 

Präsident Mag Michael Svoboda und Generalsekretärin Dr. Regina Baumgartl  bedanken sich namens des Vorstandes des KOBV Österreich und persönlich bei den Delegierten für das Mitwirken und für das ausgesprochene Vertrauen!

Ein herzlicher Dank gilt auch unseren tausenden FunktionärInnen und MitarbeiterInnen in den Mitgliedsverbänden und im KOBV Österreich, die an der erfolgreichen Tätigkeit unseres Verbandes mitgewirkt haben und ganz nach dem Motto des Delegiertentages „Erfolgreiche Brückenbauer“ auch in dieser schweren Zeit der Corona-Krise für unsere Mitglieder und ihre Anliegen da sind. In den 76 Jahren seines Bestehens hat der KOBV Österreich unter Beweis gestellt, dass freiwilliges Engagement viel bewegen kann.


Einfach nachgedacht!

Kolumne

Hon. Prof. Hofrat Dr. Josef Kandlhofer

Coronavirus: Impfung? Ja!

 

Diese Zeilen wurden am 10. August geschrieben. Viele Meldungen lesen sich wie die Vorboten der Apokalypse. Südeuropa brennt. Von Sizilien über Griechenland bis in die Türkei geraten die Brände außer Kontrolle. In Deutschland und Belgien hat es Hochwasser mit hunderten Toten gegeben. Hochwasser, wie man sie bisher in diesen Regionen noch nie erlebt hat. Am 9. August hat der Weltklimarat den neuen Sachstandsbericht vorgelegt. Ein dramatischer Befund. Die Welt ist dabei, ihre Klimaziele zu verfehlen. Dürren und Überschwemmungen werden neben politischen Ursachen Migrationswellen auslösen. Kein schöner Befund und trotzdem dürfen wir nicht in Panik verfallen, muss die Politik zwar rasch, aber mit Bedacht handeln. Aktionismus wird nichts bringen, auch wenn die Versuchung für die Politik zu einem solchen Aktionismus groß sein wird. Diese Riesenherausforderung für unseren Globus wird nur mit Entschiedenheit und vor allem global zu meistern sein.

 

Gegen die Klimakrise nimmt sich die Coronapandemie fast schon klein aus. Vor allem, weil man erfolgreich dagegen ankämpfen kann, weil es schon einen wirksamen Impfstoff gibt. Auch, wenn ich Verständnis für die Impfskeptiker habe, bei Abwägung aller Risken ist die Impfung das kleinere Risiko. Sie wirkt. Laut Robert-Koch-Institut waren am 9. August in Deutschland 62,4 % zumindest einmal geimpft und 54,7 % der Bevölkerung sind voll immunisiert. In Österreich sind die Zahlen ähnlich. Am 8. August waren 5.353.267 Menschen, d.s. 60,4 % einmal geimpft. 4.842.208 Menschen, d.s. 54,7 % sind bereits zweimal geimpft. Ich halte es für richtig, dass Geimpfte wieder Zugang zu Veranstaltungen haben, dass Kino-, Theater-, Konzert- und Lokalbesuche wieder möglich sind. Auch, wenn diese ein bisschen schwierig sind, da geprüft wird und Daten erhoben werden. Das funktioniert aber ganz gut und ist auch gut handhabbar. Ich habe Verständnis dafür, wenn Hotels überlegen, ab Herbst nur mehr Geimpfte aufzunehmen. Ich bin auch dafür, dass ab dem Zeitpunkt, wo wir eine hohe Durchimpfungsrate haben, die diversen Tests nicht mehr von der öffentlichen Hand gezahlt werden, sondern selbst zu zahlen sind. Mund-Nasen-Schutz und Masken schützen auch vor der „normalen“ Grippe. Händewaschen und Desinfektion der Hände schützt. Da kann man auch wieder zum Händeschütteln zurückkehren, das viele so sehr vermisst haben – übrigens, ich auch. Ich habe Verständnis, wenn Dienstgeber – vor allem bei Gesundheitsdienstleistern – eine Impfung als Anstellungserfordernis einführen.

 

Ich respektiere, wenn sich Menschen nicht impfen lassen. Aber, es sollten diese Menschen auch respektieren, dass es für sie strengere Zugangsregeln gibt. Mit der Impfung schützt man sich und andere. Daher hoffe ich, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Was ich gar nicht will, sind Maßnahmen, die unsere persönliche Freiheit wieder einschränken. Je mehr Menschen geimpft sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser Gesundheitssystem wieder an die Grenzen der Belastbarkeit kommt.

 

Impfung ist kein 100 %iger Schutz, aber es gibt (derzeit) keinen besseren. Daher: Lassen Sie sich impfen.


Dr. Hansjörg Hofer als Behindertenanwalt wiederbestellt


Am 14. Juni 2021 wurde Behindertenanwalt Dr. Hansjörg Hofer von Sozialminister Dr. Wolfgang Mückstein nach einem öffentlichen Hearing für eine zweite Amtszeit als Behindertenanwalt wiederbestellt. Dr. Hofer war vor seiner erstmaligen Ernennung zum Behindertenanwalt im Jahr 2017 über 30 Jahre lang im Sozialministerium tätig und hatte dort zuletzt die Funktion eines stellvertretenden Sektionschefs bekleidet. Er hat in seiner erfolgreichen Karriere an vielen Gesetzesvorhaben federführend mitgearbeitet, die für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Österreich von wesentlicher Bedeutung sind, darunter die Einführung des Behindertengleichstellungspakets im Jahr 2006. Er ist außerdem der erste Behindertenanwalt, der selbst von Behinderungen betroffen ist.

„Ich freue mich, mich für eine weitere Amtsperiode als Behindertenanwalt in den Dienst der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Österreich stellen zu können. Gerade in Zeiten der Pandemie besteht die Gefahr, dass deren Rechte und berechtigten Interessen von Menschen mit Behinderungen unter die Räder kommen. Dem werde ich mich entschlossen entgegenstellen. Die umfassende Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ist in vielen Bereichen noch lange nicht verwirklicht. Ich werde mich auch weiterhin tatkräftig für die Erreichung dieses Ziels einsetzen“, so Behindertenanwalt Dr. Hofer.

Ein wichtiges Anliegen ist dem Behindertenanwalt, der Menschen mit Behinderungen, die sich aufgrund ihrer Behinderung diskriminiert fühlen, berät und unterstützt, die Verbesserung der Rechtsdurchsetzung von Diskriminierungsopfern. Erfahrungsgemäß scheuen diese, oft aufgrund des damit verbundenen Kostenrisikos, den Weg zu Gericht. Eine Maßnahme dazu wäre die Erweiterung der Möglichkeiten der Behindertenanwaltschaft, stellvertretend für diskriminierte Menschen mit Behinderung, Klage zu erheben.

In der Pandemie haben, neben anderen ArbeitnehmerInnen, auch viele Menschen mit Behinderungen ihren Arbeitsplatz verloren. Bereits in der Zeit davor waren diese häufiger und länger arbeitslos als die Gesamtbevölkerung. Der Behindertenanwalt fordert aus diesem Grund gezielte Unterstützungsmaßnahmen mit dem Ziel, mehr Menschen mit Behinderungen in Beschäftigung zu bringen. Eine solche Maßnahme könnte die zeitweilige Befreiung von Unternehmen, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen von den Lohnnebenkosten sein, die für diese zu entrichten wären. „Das in unserer Gesellschaft leider verbreitete Bild der Menschen mit Behinderungen als reine LeistungsempfängerInnen des Sozialsystems ist grundlegend falsch.

Menschen mit Behinderungen müssen in die Lage versetzt werden, am Arbeitsmarkt zu zeigen, was sie können. Dazu kann mitunter auch Unterstützung nötig sein. Was jedenfalls unabdingbar für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist, ist ein Abbau gängiger Vorurteile“, führt Dr. Hansjörg Hofer aus.

„Trotz der derzeit schwierigen Rahmenbedingungen starte ich optimistisch in meine zweite Amtszeit und habe die Hoffnung, dass in den nächsten Jahren einige Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen erreicht werden können. Ich gehe davon aus, dass sich alle politischen EntscheidungsträgerInnen Ihrer Verantwortung für die Teilhabe der rund 1,4 Millionen Menschen mit Behinderungen in Österreich bewusst sind“, so Behindertenanwalt Dr. Hofer.

Der KOBV gratuliert Dr. Hansjörg Hofer recht herzlich und freut sich auf weitere gute und erfolgreiche Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen mit Behinderungen!


Erfolgsgeschichte E-Impfpass

Sieben Millionen Eintragungen in sechs Monaten Laufzeit

„Der E-Impfpass ist eine Digitalisierungs-Erfolgsgeschichte. Am 27. Dezember 2020 ist mit der ersten Corona-Impfung der E-Impfpass gestartet. Seitdem erfolgten über sieben Millionen Eintragungen“, erklärt Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger. „Österreich ist mit dem elektronischen Impfpass Vorreiter in Europa. Die lückenlose Eintragung der Corona-Impfungen ist ein entscheidender Schritt im erfolgreichen Kampf gegen die Pandemie. Mit Stand 27. Juni 2021 wurden genau 7.481.687 Corona-Impfungen in den elektronischen Impfpass eingetragen. Die Fehlerquote beträgt laut Qualitätsbericht 0,42 Prozent.

„Die verbindliche Nutzung ist für den Erfolg essenziell. Daher gibt es auch kein Opt-Out beim E-Impfpass“, erläutert Lehner. Auf Basis des E-Impfpasses wurde das Impf-Dashboard entwickelt, das heute österreichweit als Planungs- und Steuerungstool eingesetzt wird und den Impfkoordinatoren in den Ländern seit Anfang Februar 2021 zur Verfügung steht. Im E-Impfpass-Dashboard wird tagesaktuell ein anonymisierter Gesamtdatenabzug der COVID-Impfungen geladen und aufbereitet. Neben Alter, Geschlecht und Wohnregion kann nach Impfdatum, Impfstoff oder Standort der Impfstelle gefiltert werden. Zudem besteht die Möglichkeit der Auswertung der Durchimpfungsraten nach Erst- und Zweit-Impfungen sowie der Vollimmunisierung.

„Die Corona-Krise hat die Umsetzung des E-Impfpasses massiv beschleunigt. Der politische Wille zur Umsetzung war schlagartig gegeben. So konnten wir am
20. Oktober 2020 mit dem Pilotbetrieb in Wien und danach der Steiermark starten und die Erfahrungen bis zum Rollout einarbeiten“, erläutert der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger. „Künftig wird der elektronische Impfpass den Papierimpfpass zur Gänze ersetzen. Die PatientInnen und die jeweils behandelnden ÄrztInnen können so jederzeit einen aktuellen Impfstatus abrufen“, betont Lehner.


Lehrgang für Behindertenvertrauenspersonen 2021

in Zeiten der COVID-19-Pandemie!


Aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Gefährdungslage konnten die geplanten Präsenzkurse im 1. Halbjahr 2021 nicht abgehalten werden. Dank der Kooperation mit ÖGB und AK konnten die Module 1 A, 1 B, 2 B und 2 C online über die Schulungsplattform des ÖGB angeboten werden.

 

Die Nachfrage nach den Onlinekursen war groß, alle angebotenen Kursplätze waren ausgebucht. Die Zufriedenheit der TeilnehmerInnen und der Vortragenden an den Webinaren, nicht zuletzt wegen unserem engagierten Kursleiter, Herrn Georg Fitzthum, Obmann der KOBV Ortsgruppe Liesing, war groß.

 

Dennoch waren sich alle einig, so toll das Onlineangebot auch war, ein adäquater Ersatz für einen Präsenzkurs ist es dann doch nicht.

Jetzt schauen wir mit Zuversicht aber Vorsicht auf das im Herbst geplante Kursangebot.

 

Die BVP – Servicestelle versus Corona

Ihr starker und verlässlicher Partner – auch, oder gerade wegen der Folgen der Corona-Pandemie - bei Fragen zu den Themen:

 

 

Infolge der COVID-19-Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen des persönlichen Austausches wurden die regelmäßigen Vernetzungstreffen der Behindertenvertrauenspersonen erfolgreich ins Internet verlegt. Diese Online-Vernetzungstreffen sollen auf Wunsch der BVP künftig parallel zu den persönlichen Vernetzungstreffen abgehalten werden. Auf diese Art können sich Behindertenvertrauenspersonen quer durch ganz Österreich nachhaltig kennenlernen und miteinander vernetzen.

 

Liebe Behindertenvertrauenspersonen, bitte zögert nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren!

 

Dr.in Stephanie Laimer                                                                  Mag. Josef Bezeredj  

Tel.: 01/406 15 86 / 25                                                                   Tel.: 01/406 15 86 / 27

Mail: s.laimer@kobv.at                                                                  Mail: j.bezeredj@kobv.at

Ein Projekt des KOBV Österreich, gefördert vom Sozialministeriumservice.


Die Orthopädische Sprechstunde

Primarius Priv.-Doz. Dr. Stephan Domayer, PhD MBA, Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Ärztlicher Leiter des Orthopädischen Klinikums SKA Zicksee, beantwortet Fragen unserer Leser.

Fragen an Dr. Domayer richten Sie an die Redaktion „KOBV gemeinsam stärker“ 1080 Wien, Lange Gasse 53 oder redaktion@kobv.at

Hallux Valgus

Frage: Ich habe seit Jahren einen Hallux valgus und jetzt wurde mir empfohlen, diesen unbedingt operieren zu lassen. Dabei habe ich keine besonderen Schmerzen, sondern trage weite Schuhe, damit komme ich eigentlich gut zurecht. Wann und warum muss ein Hallux valgus operiert werden?

Antwort: Die Operationsindikationsstellung für den Hallux valgus kann komplexer sein als auf den ersten Blick vermutet. Grundsätzlich muss dazu der Mechanismus hinter dem Hallux valgus verstanden werden.

Die Großzehe hat eine wichtige Tastfunktion und auch eine wesentliche Rolle beim Abstoßen des Fußes am Ende der Standphase. Der dafür zuständige Muskel ist sehr kräftig und schickt eine lange Sehne hinter dem Innenknöchel vorbei und über die Fußsohle an die Großzehe, und sorgt dadurch für die entsprechende Kraft. Wenn nun ein Spreizfuß vorliegt – was bedingt durch das Tragen vom Schuhwerk in der westlichen Welt sehr häufig ist – so wird der Verlauf der Sehne von unterhalb des ersten Mittelfußknochens nach außen begünstigt. Das führt dazu, dass die Kräfte der Sehne nicht mehr streng gegen den Boden gerichtet sind, sondern ein zunehmendes Kraftmoment nach außen entsteht. Dadurch wird die Großzehe gegen die zweite Zehe nach außen abgedrängt. Je stärker die Spreizfußstellung ist, desto mehr Kraft übt der Musculus flexor hallucis longus (FHL) aus, sodass der Hallux valgus sich immer weiter verstärkt.

Schmerzen entstehen in der Regel erst, wenn das Geschehen relativ weit fortgeschritten ist. Entweder sind die Schmerzen durch einen Schuhkonflikt im Bereich des Großzehengrundgelenkes bedingt, oder aber durchaus häufiger im Bereich der zweiten und dritten Zehe am Fußballen, weil der erste Strahl seine Tragefunktion nicht mehr ausreichend wahrnehmen kann und dadurch stärkere Kräfte am Fußballen entstehen. Die Mittelfußköpfchen II und III sind diesen Kräften gegenüber nicht gut gewappnet und entwickeln dann sehr schnell eine schmerzhafte Schleimhautentzündung, welche als Transfermetatarsalgie bezeichnet wird.

Um die Problematik zu adressieren kann zunächst mit orthopädischen Modelleinlagen gearbeitet werden, mit der Rationale, dass durch die entsprechende Unterstützung des Vorfußes der Verlauf der Sehne begünstigt, und so das auslösende Moment des Hallux valgus abgeschwächt wird. Der Verlauf kann hier aber nur verlangsamt, jedenfalls aber nicht aufgehoben werden.

Bei der operativen Versorgung des Hallux valgus kommen nun mehrere Aspekte in Betrachtung: neben dem kosmetischen Ergebnis muss gewährleistet werden, dass der erste Strahl wieder tragfähig wird, sodass die Gesamtfunktion des Fußes wiederhergestellt wird. Sehr oft entsteht aber durch die Korrekturoperation eine Verkürzung des ersten Strahles, sodass eine weitere Korrektur des II, III und manchmal auch IV Strahles erforderlich ist, um eine reguläre Fußarchitektur wiederherzustellen. Dadurch ergibt sich aber ein relativ großer Eingriff, der mit einer langen Ausheildauer verbunden ist. Das ist durchaus maßgeblich dafür verantwortlich, dass Vorfußoperationen mitunter einen schlechten Ruf genießen.

Im Lichte der Erkenntnis des Verlaufes des Hallux valgus ist es daher durchaus gerechtfertigt frühzeitig zu operieren, da vor allem im Frühstadium viel kleinere Operationstechniken mit weniger Kollateralschaden gewählt werden können, und die Entstehung des Hallux valgus gut unterbunden werden kann. Leider ist es möglich, dass sich die Problematik erneut einstellt, meistens jedoch ist mit guten und sehr guten Ergebnissen zumindest über 10 Jahre zu rechnen.

Die Beantwortung der Frage für den konkreten Fall ist auf diesem Wege daher nicht abschließend möglich, aber nachdem es sich hier um einen seit vielen Jahren etablierten Behandlungsalgorithmus handelt, und sehr umfangreiche chirurgische Erfahrung besteht, sollten Sie sich keine Sorgen wegen eines Eingriffes machen.


Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen!

Empfehlungen von Mag. pharm. Esther Schwaiger (Obfrau Bruck an der Leitha)

Das Wissen über die Wirkung der Arzneipflanzen bei banalen Erkrankungen hat sich leider heutzutage zu Gunsten der Einnahme von Tabletten verschoben.

Diesmal:

STECHMÜCKEN ADÈ!

Nur unser Körpergeruch, die Körperwärme, dunkle Farben und das von uns ausgeatmete Kohlendioxid locken stechende Insekten an. Deshalb vor der Gartenparty kalt duschen, keine blumig duftenden Körperpflegemittel, nur zitronenhaltige verwenden, und helle Kleidung tragen. Ventilatoren aufstellen, denn Gelsen meiden windige Areale.

Zitrone, Zitronenmelisse, Lavendel, Zimt, Minze, Basilikum und Eukalyptus, bei diesen Aromen nehmen diese Plagegeister Reißaus! Grillplätze, Terrassen und Balkone mit diesen duftenden Pflanzen bepflanzen. Duftkerzen, Öllampen und Räucherbehälter sind ebenfalls sehr hilfreich, um stechende Insekten fernzuhalten.

Auch die ätherischen Öle der obengenannten Pflanzen können als wirksame Mittel gegen Stechmücken eingesetzt werden. 5 Tropfen Öl in drei Teilen Alkohol und einem Teil Wasser mischen und die Haut damit einreiben. Vorsicht Allergiker: testen Sie vorher in Ihrer Armbeuge, ob Sie diese Mischung vertragen! Treten nach 20 Minuten Veränderungen, wie Ausschlag, Pusteln oder Rötungen auf, bitte nicht verwenden. Aber kein Problem, sprühen Sie diese Mischung auf ein Taschentuch und legen Sie dieses zu Ihren Beinen oder auf den Tisch.

Falls trotzdem eine der 40 heimischen Gelsenarten Blut saugt und eine juckende Stelle hinterlässt, auch hierfür können Mittel von Mutter Natur eingesetzt werden. Mit halbierter roher Zwiebel einreiben, oder Blätter von Spitzwegerich, Melisse, Basilikum oder Lavendel zerreiben und auftragen.

Das wirksamste Mittel wurde mir von einer alten Bäuerin aus dem Pongau genannt - Spitzwegerich-Tinktur und Lavendelöl 1:1 gemischt:

Spitzwegerich Blätter in 70% Alkohol 3 Wochen in einem Schraubgefäß dunkel (Küchenkasten) verwahren. Lavendelblüten ebenfalls 3 Wochen, aber hell, jedoch nicht in die Sonne stellen, mit kaltgepresstem Öl einen cm hoch bedecken. Beide Lösungen durch Kaffeefilter seihen, und 1:1 gemischt in eine Sprühflasche füllen. Diese Mischung wird Sie ohne Juckreiz durch den Sommer bringen.